Jorinde Gustavs
Textilgestalterin





Otto-Lilienthal-Gymnasium Anklam




Text auf Textil
textile künstlerische Arbeiten

Das Projekt mit Schülern der 8. Klassen fand zu den Projekttagen der Schule Anfang Mai 2004 statt. Wir hatten einen eigenen Arbeitsraum im Kontainer und da auf dem Hof noch andere Workshops stattfanden, herrschte eine lebendige Atmosphäre.
Die Lehrerin, Frau Hagemann, war sehr interessiert und hatte Schüler geworben, die ausgesprochen lieb waren. Mit viel Geduld ließen sich sechs Mädchen und ein Junge auf die verschiedenen Arbeitsgänge ein: den Schablonendruck auf T-Shirts und das abenteuerliche Tauchen der Kleidungsobjekte in Lack zum Versteifen und das körperhafte Formen. Bei der Auswahl ihrer Textbotschaften für die T-Shirts verhielten sich die Schüler ausgesprochen brav, da sie noch ganz im Banne ihrer Jugendweihe standen, die einige Tage vorher stattgefunden hatte. So mündeten die Gespräche über das Wagen der Ich-Botschaften in der Mehrzahl in vorgefertigte Gut-Mensch-Sprüche. Dies spiegelt ihre Alterssituation im Schulalltag mit seinen Tabus. Der Blick auf die unsichere Zukunft wurde entweder schön wage und im romantischen Stil in Verse über Angstgefühle gekleidet. (Wie sprechen wir sonst über die nie vorgefertigte Zukunft ?) Die Worte des Protestes stammen aus einem Büchlein für Sinnsprüche. (Wie wird sonst in der Schule protestiert ?) Unsere Textbotschaften und das konkrete Gestalten mit Kleidungsstücken, die uns selbst symbolisieren, sind ein kleiner Schritt oder Baustein für die bewußte Gestaltung des Lebenswegs