Angelika Janz
Bildende Künstlerin/Autorin



Mit Händen sprechen – speaking with hands

Die Hand ist der verlängerte Arm des Herzens, das war allen Schülerinnen und Schülern unseres Händeprojektes „speaking with hands“ klar. Und dass mindestens in zweierlei Sprachen gesprochen wurde: mit der Bild- und  der Wortsprache. Sprichwörter wie „Viele Hände bereiten ein schnelles Ende“ oder „Von der Hand in den Mund leben“ und auch „Weiß die linke was die rechte Hand tut?“ fielen uns ein, wir sprachen darüber und  setzten sie in Pantomime und kleine Rollenspiele um. In einem zweiten Schritt wurden nach ersten Zeichnungen zu erlebten Händegeschichten unsere eigenen Hände zu Modellen für Gipsplastiken, und auch diese fungierten als Schauspieler in Szenen von Sympathien und Konflikten. Später bemalten wir sie und freuten uns an den coolen Farben. Aber sind nicht Hände oft auch Stellvertreter für Wörter und ganze Sätze oder Geschichten in einer Welt der Sprachlosigkeit? Ja, denn sie zeigen uns Gefühle, Stimmungen, unser Verhältnis zu uns selbst und zu anderen Menschen. Die Schüler wurden zu Forschern für Freundschafts- und Gewalt andeutenden Handzeichen, wobei ersteres überwog. Und auch das setzten wir als Protokollanten unserer spontanen Aktionen in Fotoserien um. Dabei wurde uns klar, wie vernetzt doch Kopf und Hand sind und was sie an Positivem und auch Negativem „anzurichten“  vermögen. Das Projekt war „ansteckend“: Schüler der benachbarten Regionalschule beteiligten sich ebenso an den Aktionen wie zwei Weiterbildungsklassen künftiger Erzieher in Torgelow.

Schule mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung in Ferdinandshof